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Die Firma Tradax SA, Genf gehört zur Cargill Gruppe www.cargill.com die im Jahr 1865 von William Wallace Cargill in Conover, Iowa, USA gegründet wurde. Die Firma handelte mit Getreide und ist heute einer der grössten, weltumspannenden Konzerne im Getreidehandel, aber auch im Handel mit anderen Rohstoffen. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts wurde die Firma nach Minneapolis verlegt und in den Jahren nach 1930 wurden die ersten Niederlassungen im Ausland eröffnet (Holland, Argentinien, Kanada etc).

In den dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts begann Cargill mit dem Betrieb einer eigenen Flotte von Schubbooten und Bargen auf dem Mississippi und dessen Nebenflüssen. Bald wurde auch der Schiffbau aufgenommen, um die benötigen Boote selber zu bauen. Während des 2. Weltkrieges baute Cargill am Minnesota River kleine, seegängige Tanker für die US-Navy. Eine andere Cargill Werft in Albany am Hudson River baute einen Öltanker. Der unter US-Flagge fahrende Tanker hiess CARLANTIC und wurde im November 1941 abgeliefert. Er war 7414 GRT und hatte eine Tragfähigkeit von ungefähr 12'500 Tonnen. Später während des Weltkrieges wurde das Schiff an Argentinien verkauft und in VICTORIA umbenannt.

Im Jahr 1956 wurde unter dem Namen Tradax SA eine Filiale in Genf eröffnet, die anfangs im Handel mit Getreide und Ölsaaten, hauptsächlich aus den USA nach Europa, tätig war.

Cargill wurde 1967 zum Schiffeigner, als der erste Bulk Carrier CAPTAIN W.D. CARGILL angekauft wurde und von Tradax, Genf betrieben wurde. In den Jahren 1971 und 1972 erwarb Tradax von einer japanischen Werft eine Serie von neuen Mini Bulk Carriers (5600 DWT) und begann mit dem Bau von 80'000 Tonnen DWT OBO-Carriers in Split, Jugoslawien:

Minibulkers: GHENT, AMSTERDAM, GENEVE, BREST, SAINT NAZAIRE, TARRAGONA, HAMBURG, SETE.

OBO's: CARLANTIC, CARBAY.

Bis 1975 wurden von der Werft in Split noch vier weitere OBO-Carriers der gleichen Grösse und Typs abgeliefert (CARCAPE, CARISLE, EXCOMM MERCHANT and EXCOMM MARINER).

Der zwei Jahre alte Bulk Carrier PARALOS von 17'000 tons DWT wurde 1974 übernommen und in CARBREEZE umbenannt, ein Jahr später wurden zwei OBO-Carriers von 120'000 Tonnen DWT angekauft, gefolgt von drei weiteren Einheiten im Jahr 1977, diese Schiffe waren: APACHE, MOHAWK, ARAPAHO, CHEYENNE und CAYUGA.

Es erscheint, dass anfänglich der grösste Teil des täglichen Betriebs der eignen Flotte, sowie der gecharterten Schiffe von der Schifffahrtsabteilung einer Tochterfirma in den Niederlanden, der Handelsvereniging Tradax N.V., Coenhavenweg 3, in Amsterdam ausgeführt wurde. Während dieser Zeit fuhren auf den Schiffen von Tradax viele Kapitäne und Offiziere aus den Niederlanden, sowie aus anderen europäischen Staaten, wie Jugoslawien, siehe auch Forum: Kombuispraat

Wegen Spannungen mit den lokalen Gewerkschaften wurde die Schifffahrtabteilung in Amsterdam im Jahr 1975 geschlossen und alle diesbezüglichen Aktivitäten zum Hauptsitz von Tradax nach Genf verlegt.

Während den Jahren 1976 und 1977 wurde die Flotte mit vier kleinen, mit Ladegeschirr ausgerüsteten Bulk Carriers der Alpine Klasse ergänzt. Die Schiffe wurden von Nishi Zosen K.K., Imabari, Japan gebaut (ALPINE SUN, ALPINE STAR, ALPINE SKY und ALPINE STREAM).

Tradax betätigte sich auch im Transport von konzentriertem Fruchtsaft, hauptsächlich Orangensaft. Zuerst wurde das norwegische Frachtschiff OAK zum Fruchtsafttanker umgebaut und mit Tanks aus rostfreiem Stahl ausgerüstet. Es wurde als BEBEDOURO in Fahrt gebracht. In 1986 wurde dann in Korea der erste Fruchtsafttanker gebaut, etwa zur gleichen Zeit als Suisse-Outremer AG, Zürich in Norwegen den Fruchtsafttanker ORANGE BLOSSOM baute. Die alte BEBEDOURO wurde in UCHOA umbenannt und das neue Schiff erbte den Namen BEBEDOURO. Die Schiffe waren hauptsächlich im Atlantik eingesetzt und fuhren Orangensaft von Südamerika nach Europa und den USA.

Die achtziger Jahre wurden eingeleitet mit der Konstruktion von zwei 30'000 tons Produktetankern und dem Kauf des Panamax Bulk Carriers PANTHER. In 1985 wurden zwei neue Panamax OBO-Carriers COUGAR und JAGUAR übernommen und in 1986 and 1987 wurden die beiden grössten Schiffe der Flotte angefügt, die neuen OBO-Carriers CHOCTAW und CHICKASAW, jeder mit einer Tragfähigkeit von 150'000 Tonnen.

Im Jahr 1986 erreichte die Flotte von Tradax ihren Höhepunkt mit 27 Schiffen und einer Tragfähigkeit von über 1,5 Millionen Tonnen. Ein qualifiziertes Team von Kapitänen, Schiffs- und Elektroingenieuren und Schiffsarchitekten in den Genfer Büros leitete und überwachte den Betrieb der Schiffe. Die Besatzungen bestanden meistens aus europäischen Offizieren und Offizieren und Mannschaften aus Indien und Bangladesh. Einige Schweizer Seeleute, vermutlich alles Ingenieure, fuhren auch auf Tradax Schiffen. Leider leitete das gleiche Jahr auch das Ende der Schiffsbereederung in Genf ein, und nach und nach wurde das Management der Schiffe an grosse und bekannte Managementfirmen ausgelagert, wie V-Ships, OSM Orient Ship Management, Univan Hong Kong etc. und in 2001 alle Reederaktivitäten wurden aufgegeben. In den obigen Ausführungen haben wir nicht all Schiffe erwähnt, sondern wollten nur die generelle Entwicklung der Flotte darstellen (siehe auch Flottenliste).

Trotzdem ist die Cargill Gruppe immer noch in der Seefahrt tätig, jedoch als Betreiber einer Flotte von gecharterten Schiffen und heute ist Cargill International SA in Genf der Hauptsitz von Ocean Bulk Transport Division www.cargill-ot.com mit verschiedenen unterstützenden Büros rund um den Globus.

Ungefähr 300 Schiffe sind jederzeit für Cargill unterwegs und ungefähr 180 Millionen Tonnen Fracht für eigene Rechnung und für aussen stehende Auftraggeber wird jedes Jahr über die Meere transportiert. In 2008 war Cargill International SA umsatzmässig unter den zehn grössten Schweizer Unternehmen und beschäftigte über 500 Personen in den Büros in Genf.

SwissShips, HPS Juli 2010

Reedereigeschichte Deutsch

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