suisse-outremer-flag-orig-1949

GESCHICHTE DER SUISSE-OUTREMER

Reedereiflagge der H.H. Thyssen-Bornemisza Gruppe                    H.H.Thyssen-Bornemisza Group Funnel colours

Suisse-Outremer new flag (Lüssi Flagge)

Compagnie histoire française           I-Flagge           Company history english

1949 Gründung der "Transports Maritimes Suisse-Outremer SA (TMSO) in Genf.

Kauf von m/s ANUNCIADA und Eintrag ins CH-Register. Eigentümerin ist Banque Pictet & Cie., Genève. Bereederung des Schiffes erfolgt durch die Alpina Transport & Affrêtements S.A. in Antwerpen, einer Tochtergesellschaft der SCHWEIZERISCHEN REEDEREI AG (SRAG) in Basel. Schiff fährt bis 1953 Getreide für die Eidgenössische Getreideverwaltung. Im Sommer immer zwei Reisen nach Port Churchill in der Hudson Bay (Ohne Radar!).

1952 m/s ALLOBROGIA wird in Flensburg gebaut und unter CH-Flagge in Betrieb genommen. Betrieb erfolgt ebenfalls durch die ALPINA REEDEREI. Dieses Schiff ist ein Schwesterschiff der BASILEA, die nachher von derselben Werft gebaut wurde.

1953 Gründung der Betriebsgesellschaft "Suisse-Outremer S.A. de Gerance et Affretements Maritimes" in Genf, zum Zwecke des Betriebes der beiden Schiffe in eigener Regie. Direktor Jean Fornet, Technischer Direktor Alfred Lüssi.

1954 Bereederung von m/s FLORIDA, Eigentümer Bogdan G. Pusich aus Suhr, Kanton Aargau. Deutsche Besatzung.

1957 April, Suisse-Outremer übernimmt von Suisse-Atlantique das Management der m/s NYON. Leider lief das Schiff am 15.11.1958 an der schottischen Ostküste bei St. Abbs Head auf Grund,  damit war auch das Management durch Suisse-Outremer beendet.

1959 In Emden bei den Nordseewerken wird die ARIANA gebaut und unter CH-Flagge in Betrieb genommen. Es ist ein Frachtschiff der Luxusklasse, mit Platz für 10 Passagiere. Verchartert wurde es an die "Deutschen Afrika Linien" weil es vom Konzept her gut in deren Linie nach Süd- und Ostafrika passte.

1961 Übernahme von m/s CASTAGNOLA, Stückgutschiff gebaut in Flensburg für die "St. Gotthard Schiffahrts- AG", Chur, einer Gesellschaft, die Baron Hans Heinrich Thyssen-Bornemisza (Geboren in Scheveningen (NL) 3. April 1921 - 27. April 2002 Sant Feliu de Guíxols, Spain - Bürger von Lugano) gehörte. Es war sein erstes Schiff unter CH-Flagge.

Baron H. H. Thyssen hatte neben seiner Kunstsammlung eine zweite "Schwäche", die Schifffahrt. Bereits vor dem 2. Weltkrieg gehörte zur TB-Gruppe die "Halcyon-Line" in Rotterdam, die sich nur mit Erz-und Kohletransporten befasste. Da der Baron auch mit 25% an der Flensburger Schiffsbaugesellschaft beteiligt war, wurden dort 6 Schiffe für die "Halcyon-Line" gebaut, wovon dann eines, die spätere CASTAGNOLA als Stückgutschiff konzipiert wurde, es wurde ein Zwischendeck eingezogen, das Ladegeschirr wurde erweitert und verstärkt. Es wurde am 16.05.1961 als erstes CH-Schiff des Barons in Dienst genommen. Er wohnte damals in der Villa "Favorita" in Castagnola, bei Lugano, was wohl die Schiffsnamen erklärt.

1962 Bau und Übernahme der beiden ersten Kühlschiffe unter Schweizer Flagge CALANCA und CASTANEDA für die "St. Gotthard Schiffahrts- AG, Chur". Beide Schiffe fahren im Pool mit der Reederei "Dammers & van der Heide", Rotterdam. Die Bauwerft Gusto in Schiedam, gehörte auch zur Thyssen-Bornemisza-Gruppe.

1961 Übernahme der beiden in Gdansk gebauten Mehrzweck-Frachter RHIN und RHONE. Beide Schiffe gehören der "Socef" in Zürich, einer Tochtergesellschaft der Reederei "Louis Dreyfus & Cie.", Paris. Der Baron ist mit einem Drittel an den Schiffen beteiligt. Beide fahren unter CH-Flagge im Liniendienst der SEAS, einem Verbund französischer Reedereien zwischen Südamerika Ostküste und Hamburg.

1963 Verkauf der 3 Schiffe der Banque Pictet an die Suisse-Atlantique in Lausanne. Es erfolgt die Übernahme der Reederei SUISSE-OUTREMER durch Hans Heinrich Thyssen-Bornemisza. Zugleich Verlegung des Sitzes nach Zürich. Neuer Direktor ist Alfred Lüssi.

1966 Verkauf von m/s RHIN.

1967 Verkauf von m/s RHONE.

1966 Bau und Übernahme von m/s CASSARATE bei der Warnowwerft in Warnemünde.

1967 Es folgt das Schwesterschiff CARIBIA, beide fahren unter CH-Flagge. Eigentümer sind die Gesellschaften von Hans Heinrich Thyssen-Bornemisza.

1969 Übernahme des vollautomatischen Kühlschiffes FAVORITA, gebaut in Dünkirchen. Das Schiff stammt aus einer Serie von 8 Schiffen für verschiedene französische Reedereien. Es ist das erste Schiff unter Liberia-Flagge von SUISSE-OUTREMER. Es wird für 10 Jahre an die "Cie. Generale Transatlantique" in Paris verchartert.

1970 Übernahme von m/s CAVALLINO, einem Kühlschiff gebaut in La Rochelle, ebenfalls unter Liberia-Flagge. Das Schiff fährt im Pool mit der Reederei "Dammers & van der Heide".

1974 Verkauf von m/s CAVALLINO nach Marokko.

1975 Verkauf von m/s CASTAGNOLA nach Peru

1976 Bau und Übernahme von m/s CERESIO, gebaut in Niteroi bei Rio de Janeiro und unter Liberia-Flagge in Fahrt gesetzt. Dies war ein Stückgutschiff vom Typ SD-14, aus einer Serie, welche die Hamburg-Süd in Brasilien bauen liess.

1977, Februar: Verkauf der beiden Kühlschiffe CALANCA und CASTANEDA an US-Griechen.
Die ALBAFRIGO, ex CALANCA lag vom 14. März 1980 bis 1985 mit einer gebrochenen Kurbelwelle in der Bucht von Panama.

1978 - Am 01.04. wird der langjährige Direktor Alfred Lüssi pensioniert. Sein Nachfolger wird Rolf Greter. Die Reederei wir umbenannt in "Suisse-Outremer Reederei AG".

1979 Per 1.1. erfolgt die Übernahme der OBO-Flotte der Reederei "Johannes Fritzen und Sohn" in Emden, welche zur Thyssen-Bornemisza Gruppe gehörte. Es werden die Schiffe DORADO 42'979 DWT, BALBINA und MOZART, je 84’000 DWT und RECIFE und YEMANJA, je 150'000 DWT übernommen. Dies bedingte einen Umzug in grössere Büroräume an der Winterthurerstrasse 92 und Aufstockung des technischen Personals und der Buchhaltung.

Nach dem frühen Tode des Familienreeders Klaus Fritzen rettete H. H. Thyssen-Bornemisza diese Firma, indem er sie übernahm und mit der "Halcyon Line" zusammenfügte. Die Schiffe der letzteren wurden bald liquidiert. Der Name "Fritzen-Halcyon Line, sowie das Verbindungsbüro in New York, das Herr Proeller leitete, blieb nur für die Verlader stehen.

1979 Per 10.07. Verkauf der DORADO nach China.

1979 wurde von der Reederei Fritzen in Emden noch die Bauaufsicht für einen 312'000 Tonnen Supertanker s/t SETTEBELLO bei Setenave in Portugal übernommen, wegen jahrelanger Verzögerung im Bau, wurde der Vertrag mit der Werft schlussendlich aufgelöst und das Schiff nicht abgenommen. Diese Geschichte dauerte bis 1982.

1980 Verkauf von m/s CASSARATE und CARIBIA nach Hongkong.

1980 Übernahme der dem Baron gehörenden Jacht HANSE. Ein neuer Erwerbszweig wird damit eröffnet. In der Folge werden noch mehrere Grossjachten betrieben, z. B. BLUE CLOUD III, BLUE SHADOW, "MARIA ALEXANDRA, ANJA YLINA.

1980 bis 1981 erfolgt Bau und Übernahme der drei, bei Bremer Vulkan gebauten OBO's ALEXANDER, AUGUST THYSSEN und KASZONY. Die OBO's gehören zur TB-Gruppe. Alle OBO's fahren unter Liberia-Flagge.

1980 bis 1981 erfolgt Bau und Übernahme der beiden grossen Kühlschiffe ALBULA und BERNINA von der Werft "Stocznia Gdanska" in Gdansk/Polen. Beide Fahren unter CH-Flagge und erhalten eine längerfristige Zeitcharter mit einer Tochterfirma von Noboa in Ecuador.

1983 In diesem Jahr erfolgte der Verkauf folgender Schiffe ins Ausland: BALBINA, MOZART, RECIFE, YEMANJA, CERESIO und FAVORITA.

1983 bis 1984 Bereederung von zwei italienischen Kühlschiffen, PUNTA BIANCA und PUNTA VERDE. Diese gehörten der römischen Tochterfirma von NOBOA in Ecuador. Leider mussten sie wegen einem Disput über Garantie mit dem Motorenhersteller FIAT für längere Zeit aufgelegt werden.

1984 Übernahme des VLCC (Very large crude carrier) Dampfturbinen Tankers TIBURON für Deutsche Eigner unter Liberia-Flagge, vor dem Persischen Golf. Das Schiff wurde bereits 7 Tage später von einer irakischen Exocet Rakete getroffen, und wurde von der Versicherung zum Totalverlust erklärt. Leider gab es unter der Besatzung 8 Tote zu beklagen. Ein Deutscher 2. Ing. und 7 Spanier von der Maschinencrew. Die Ladung von 250'000 Tonnen Rohöl konnte unbeschädigt geborgen werden.

1984 bis 1985, während ca. 10 Monaten Bereederung von zwei Liberia-Tankern für eine Genfer Bank, die damit Hypothekenschulden gutmachen wollte. Die Schiffe hiessen HASSAN B und BLUE OCEAN.

1984 Übernahme des Bulkers FAVORITA (II) von der Werft "Astilleros de Bilbao", unter Liberia-Flagge. Das Schiff wurde 1985, nach 10 Monaten Betrieb verkauft.

1985 Übernahme des Kühltankers ORANGE BLOSSOM unter Liberia-Flagge, von der Werft Trosvik in Norwegen. Eigentümer "Atlanship" in Lausanne, eine Tochterfirma des Citruskonzerns Cutrale aus Brasilien.

1985 bis 1986 Umbau und Inbetriebnahme des zweiten Kühltankers ORANGE STAR von der Werft Bremer Vulkan. Beide Schiffe wurden eingesetzt zum Transport von Orangensaftkonzentrat zwischen Brasilien und Europa. Ab dem 01.08.1987 wurden beide Schiffe von deren Eigentümergesellschaft betrieben.

1985 Verkauf der Jacht HANSE.

Von Interesse kann noch sein, dass zwischen 1986 und 1988 zwei Nigeria-Schiffe bereedert wurden, die UDOFE II und die UDOFE IV OKEBHO PALM. Ebenso zwischen 1989 und 1995 ein Küstentanker namens VICTORY unter St. Vincent-Flagge.

Von 1987 bis 1993 war Suisse-Outremer auch als Lloyd's Broker für die Schweiz tätig. Diese Aufgabe wurde mit der Pensionierung von J. Johannsen aufgegeben.

1987 Verkauf der drei OBO's ALEXANDER, AUGUST THYSSEN und KASZONY nach Norwegen.
Auf Grund der sich verschlechternden Marktlage war die Thyssen-Bornemisza-Gruppe nicht mehr an dieser Schiffahrt interessiert.

Die Reederei "Suisse-Outremer", wie auch die Schiffe CASTAGNOLA, CALANCA, CASTANEDA, FAVORITA, ALBULA und BERNINA waren Privateigentum des Barons H. H. Thyssen-Bornemisza, wogegen die OBO-Flotte ganz der Thyssen-Bornemisza-Gruppe, also dem Konzern gehörte.

1988 Nachdem sich Baron Thyssen endgültig ins Privatleben zurückzog, wurden die beiden Kühlschiffe ALBULA und BERNINA verkauft und zwar an einen griechischen Reeder.

1989 Als Folge des Rückzug des Barons wurden die Aktien der Suisse-Outremer verkauft, der Handwechsel erfolgte per 01.11.1989 an neue CH-Investoren.

Der bisherige Direktor Rolf Greter schied aus der Firma aus, neuer Direktor wurde Herr Paul Preisig. Er bringt eine Flotte von 3 Rhein-Seeschiffen mit, SEA RHINE, SIX MADUN und LAI DA TOMA.

1990 Inbetriebnahme des Stückgutschiffes MARTIN P, welches unter CH-Flagge im Trampverkehr eingesetzt wird.

Das Schiff wurde in einem Orkan im Dezember 1999 in Istanbul auf Grund gedrückt, worauf es zum Totalverlust erklärt werden musste.

Die Reederei hat bereits vorher ihre Tätigkeit eingestellt. Die verbliebenen Schiffe wurden zum Betrieb der befreundeten Reederei ABC Maritime AG, Nyon übergeben.

J. J. -SwissShips 30.10.2002                           

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