Auf Kiel gelegt wurde dieser OBO-Carrier (Ore, Bulk, Oil) am 04.09.1980 bei Bremer Vulkan AG Schiffbau & Maschinenfabrik, Bremen-Vegesack als Bau Nr.: 1016. Vom Stapel gelaufen am 09.03.1981 und getauft von Frau Anita Zichy-Thyssen auf den Namen AUGUST THYSSEN.
Abgeliefert an City Corp. Monrovia am 02.07.1981 und unter der Flagge von Liberia registriert (offizielle Nr.: 7026, Rufzeichen: ELBC7). Das Management lag bei Suisse-Outremer Reederei AG Zürich. Am folgenden Tag nach Brasilien ausgelaufen.
Am 28.08.1983 auf dem Mississippi River auf Grund gelaufen. Es wurden jedoch nur leichte Schäden festgestellt und die Fahrt konnte fortgesetzt werden.
Gemäss einem Report aus London vom 16.01.1984 hatte das Schiff in schweren Wetter Bodenschaden erlitten. Surveyed im Trockendock in Skaramanga. Nach der Reparatur ausgelaufen für Suez am 12.02.1984.
Am 25.01.1987 am frühen Morgen befand sich die AUGUST THYSSEN in Ballst auslaufend auf der Schelde. Nachdem sich das Fahrwasser bei Vlissingen teilt, segelte sie jetzt im südlichen Fahrwasser mit Kurs Richtung Oostende. Der Motortanker OLYMPIC DREAM (18'204/74) lag auf dem Ankerplatz Wielingen Zuid vor Anker und erhielt vom Lotsen Anweisungen über das Radio, die jedoch von den Griechen falsch verstanden wurden. Jedenfalls ging die OLYMPIC DREAM Anker auf und fuhr der AUGUST THYSSEN direkt vor den Bug.
Um 02:46 rammte die AUGUST THYSSEN den Tanker steuerbord vorne. Die Kollision erfolgte ungefähr 2 Seemeilen vor Kruishoofd an der niederländischen Küste. Die Seeleute auf beiden Schiffen blieben alle unverletzt. Der Tanker hatte Benzin geladen, das auslaufende Benzin geriet sofort in Flammen und brannte zwei Tage. Die AUGUST THYSSEN erlitt nur geringen Schaden, ihr Vorsteven war eingedrückt. Sie musste ihre Reise ändern und fuhr nach Rotterdam-Schiedam zur Reparatur.
Da alle Politiker eine „Sankt Florians Politik“ betreiben, wurden die beiden Bergungsfirmen Smit Tak, Rotterdam und URS, Antwerpen angewiesen den Tanker Richtung offene See zu schleppen und gleichzeitig das Feuer zu löschen. Also musste der brennende Tanker durch die geschäftigen Fahrstrassen Richtung Nordsee geschleppt werden, gleichzeitig musste auch Acht gegeben werden, dass die Flammen und der Rauch nicht die Schlepper und die Leute an Bord gefährdeten. Dann ging es entlang der englischen Küste Richtung Norden und schon protestierten die englischen Behörden lauthals sich nicht ihrer Küste zu nähern. Nachdem das Feuer gelöscht war, konnte man den Tanker nach Rotterdam schleppen, insgesamt wurden ungefähr 300 Seemeilen zurückgelegt.*)
Dieser Unfall beschäftigte Suisse-Outremer noch jahrelang, die Griechen zogen den Fall bis zum höchsten Gericht in den Niederlanden. Die Hauptschuld traf die Griechen, aber der AUGUST THYSSEN wurde vorgeworfen, sie hätten keine Warnung mit dem Typhon gegeben (was wohl eh nichts genützt hätte).
Verkauft am 22.01.1988 "en bloc" mit den beiden Schwesterschiffen KASZONY und ALEXANDER für rapportierte 50 Millionen USD an die belgische Exmar N.V. Antwerpen. Im April 1988 in Antwerpen übergeben an die Eignerfirma Farah Shipping Ltd. (Exmar N.V. Antwerpen). Das Management wurde an Veba Poseidon Schiffahrt GmbH Hamburg übergeben. Das Schiff verblieb unter der Flagge von Liberia, wechselte jedoch den Namen auf EL LOBO.
1989: Verkauft an Bassie Shipping Ltd. (gleiches Management), Monrovia. Nicht umbenannt.
Weiterverkauft am 13.04.1990 an die Reederei (Management) C. H. Sörensen & Sönner A/S, Arendal, Eignerfirma: Ariel K/S, Arendal und umbenannt in BALLENITA. Registriert unter norwegischer Flagge im NIS-Register (Norwegian International Registry, NIS-Register Nr: N-00928, Rufzeichen: LAGF4). Die Übergabe des Schiffes erfolgte in St. Nazaire, Frankreich.
In Tampa Florida, angekauft am 23.10.1995 durch Bona Shipholding Ltd. (gleiches Management), Oslo. Neuer Name BONA FAIR.
Am 06.07.1997 im Put van Terneuzen auf Grund gelaufen in Position Lat. 51°23' N Long. 03°45 E, nachdem die Anker durchgegangen waren. Am 07.07.1997 wieder flott gebracht worden mit Schlepperhilfe. Das Schiff befand sich auf einer Reise von Mauretanien nach Gent mit Eisenerz. Am 10.07.1997 ausgelaufen für Immingham.
Im Mai 2000 verkauft an Teekay Shipping Corporation, Nassau & Oslo und umbenannt in TEEKAY FAIR. Weiterhin registriert für Bona Shipholding Ltd. Oslo (Management: Teekay Shipping (Canada) Ltd., Vancouver).
14.07.2003: Verkauft an Swift Fair Ltd. (Sterling Grace Corp., Glen Head NY, USA) (Management: Mayflower Shipmanagement Corp., Piraeus) (Norbulk (Hellas) SA, Piraeus), Monrovia. Neuer Name SWIFT-FAIR. Offizielle Nr.: 11887. Rufzeichen: A8BZ3.
Im Oktober 2003 wechselte das Management zu Eastwind (Hellas) SA, Piraeus.
Verkauft an eine Abbruchfirma in Bangladesh und bei Chittagong am 17.12.2008 auf den Strand gesetzt. (LDT Leicht Gewicht Tonnen: 17'340 T / Total rapportierter Schrottpreis 4'421'700 USD).
*) Siehe auch YouTube Film „M/T OLYMPIC DREAM – Floating Inferno“ über diese Rettungsaktion von Pim Korver Film & Video, Rotterdam im Auftrag von Smit Tak, Rotterdam und URS, Antwerpen
Quellen:
SwissShips August 2023