Photoreport Tanklager Tössriedern
Photos von H.P. Schwab, aufgenommen im Oktober 2016 und April 2020
MIGROL TANKLAGER TÖSSRIEDERN BEI EGLISAU KANTON ZÜRICH
Oktober 2016 In Erwartung der Hochrheinschifffahrt machte sich Gottlieb Duttweiler auch seine Gedanken und veranlasste die Migrol dieses unterirdische Tanklager zu bauen. Im Jahr 1959 ging das Lager in Betrieb. Wenn man vom Weiler Tössriedern bei Eglisau in Richtung Tössegg wandert, kommt man nach ungefähr 500 m in den Wald, links davon gegen das Rheinufer liegt das Tanklager versteckt im Wald. Auf einer Fläche von ungefähr 26'500 m² sind gegen 200 Stahl und Betontanks im Erdreich vergraben worden, ihr Fassungsvermögen betrug zwischen 150 bis 600 m³ pro Tank. Es wurde hauptsächlich Heizöl gelagert, aber wahrscheinlich auch andere Ölprodukte. Das Lager wurde mit Tanklastwagen bedient, was ab und zu in Tössriedern zu Verkehrsstaus führte. Der Bau des Lagers stellte damals eine technische Herausforderung dar und die Migrol ist ein hohes technisches, vor allem aber auch ein hohes wirtschaftliches Risiko eingegangen. Im Oktober 1969 rückte Polizei und Feuerwehr aus, angeblich sollten 20'000 lt. Öl in den Rhein geflossen sein, was sich jedoch als starke Übertreibung herausstellte. Kein Öl wurde im Rhein festgestellt, aber möglicherweise ist Öl im Boden versickert. Schon anfangs der 1970er Jahre legte man das Lager wieder still, weil es unrentabel geworden war. Die Anlegestelle für die Schiffe wurde nie gebaut. Heute ist das Lager verwildert und mit Pflanzen überwachsen. Wohl die meisten Spaziergänger bemerken die alte Anlage kaum oder gar nicht. Das Lager hat die Baudirektion des Kantons Zürich im Kataster der belasteten Standorte eingetragen und die Behörden, die Migrol, die Carbura (Pflichtlager- organisation der Schweizer Mineralölwirtschaft), sowie der private Grundeigentümer beraten gegenwärtig über die Sanierung der Anlage. Der Weg (ganz rechts) führt von Tössriedern zur Tössegg, ungefähr 30 Minuten Wanderzeit
Wir nähern uns dem Waldrand Das erste Häuschen kommt in Sicht, links unten ist der Rhein Ein Zugangshäuschen zum unterirdischen Lager Schön im Wald verborgen und kaum sichtbar Ein Tankdeckel, beachte auch die verhältnismässig jungen und dünnen Bäume Nach etwa weitern 300 m erreichen wir eine Art Garage oder Magazin Rechts vor dem Auto führt ein Weg abwärts auf einen Parallelweg über dem Rheinufer Neben der Garage befindet sich ein Brunnen mit der Markierung MIGROL Nochmals der MIGROL-Brunnen und ein Tankdeckel Der Uferweg mit der Mauer des Tanklagers Das Ende des Tanklagers am Waldrand Eine Verbotstafel deutet darauf hin, dass das Bauwerk 1959 erstellt wurde Vermutlich hier wären die Leitungen von der Löschstation angekommen Eine Nahaufnahme zeigt die Rohrleitungen Hier unten hätte man wohl die Löschstation für die Tankschiffe gebaut Links hätten die Tankschiffe angelegt Kurz vor der Tössegg, Blick rheinabwärts Die Tössmündung vom Tösssteg aus gesehen. Hier gibt es auch das schöne Restaurant „Tössegg“ zum Einkehren und eine Schiffsstation. Die Firmen www.schiffswirth.ch und www.szr.ch bieten Vergnügungsfahrten auf dem Rhein an
April 2020 Das Tanklager wurde dann 2018 rückgebaut um diese Altlasten zu entfernen und mögliche Umweltgefährdungen zu beseitigen. Jetzt im Frühjahr 2020 deutet nichts mehr auf ein Tanklager hin, einzig der anscheinend zu bewahrende und gereinigte MIGROL-Brunnen liegt am Wegrand. Unter dieser Wiese befand sich das alte Tanklager, Blick Richtung Tössegg Der MIGROL-Brunnen ist jetzt gereinigt und wird wohl stehen bleiben Blick vom unteren Uferweg Richtung Tössegg
Blick zurück in Richtung Eglisau und flussabwärts
Die Tössmündung, aufgenommen vom gleichen Strandort auf dem Tösssteg. Beachte die Veränderung der Sandbänke in nur vier Jahren SwissShips, HPS, im April 2020
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